Bereits zum dritten Mal hieß es im Barnim „Raddeln gegen Rassismus“. Vor zwei Jahren ging es von Bernau über Basdorf und Wandlitz nach Klosterfelde. Letztes Jahr führte die Radtour vom Eberswalder Bahnhof übers Brandenburgische Viertel und Buckow in den Rofin Park. Dabei besuchten die Radler*innen die auf der Strecke liegenden Wohnheime für Geflüchtete. In diesem Jahr startete die Tour wieder am Eberswalder Bahnhof, aber dann ging es in den Nordosten der Stadt.
Die Auftaktkundgebung in Eberswalde begann mit einem Redebeitrag von „Women In Exile“ in dem deutlich kritisiert wurde, das Geflüchtete statt in Wohnungen in Heimen untergebracht werden. Auch die besondere Situation von geflüchteten Frauen wurde deutlich gemacht. In weiteren Redebeiträgen von der Initiative „Barnim solidarisch“ ging es um den Schutz vor Abschiebungen durch Kirchen- und Bürger*innenasyl und die Kampagne gegen die neu eingeführte Bezahlkarte.

Bei der Auftaktkundgebung waren auffällig viele Kinder mit ihren Fahrrädern dabei. Denn in diesem Jahr hat sich die Initiative „Barnim solidarisch“ mit der „Kidical Mass“ zusammengetan. So ging es bei der Fahrraddemo auch um das Recht der Kinder sich sicher auf den Straßen Eberswaldes bewegen zu können.

Das Losfahren verzögerte sich um einige Zeit durch einen heftigen Regenschauer. Die Radlader*innen suchten erst einmal Schutz vor den Wassermassen. Weil über den Tag weitere Regenschauer angekündigt waren, verabschiedeten sich vor allem viele Kinder mit ihren erwachsenen Begleiter*innen. So dass beim Start der Tour nur noch wenige Kinder mitradelten. Auch wegen des kalten und regnerischen Wetters beteiligten sich nur zwischen 50 bis 100 Menschen an den verschiedenen Teilstrecken und Zwischenstationen.

In Eberswalde gibt es zwei neue Heim für Geflüchtete, im Lindenpark und am Stadtsee. An beiden Heimen machte die Radtour ausführlich Station. Die Livemusik von Leyla und dem Jodelduo „Esels Alptraum“ lockten die Bewohner*innen aus ihren Heimen. Kinder und Erwachsene ließen sich gerne schminken. Und für das leibliche Wohl sorgten Brot und Brötchen von Bäcker Wiese. Eine der Höhepunkt der ganzen Tour war sicherlich das gemeinsame tanzen vor dem Haus am Stadtsee. Erfreulich war auch, das einzelne Bewohner*innen aus beiden Heimen sich ihre Fahrräder schnappten um spontan mitzufahren.

Am Ende ging es wieder zurück in die Eberswalder Innenstadt. Im Ammonpark wartete bereits kamerunisches Essen auf die Radler*innen, wobei erst einmal ein bisschen Geduld gefragt war, denn erst mal kam es einen kleinen Kurs für das Zubereiten einer sehr leckeren Erdnusssauce. Hier gab es dann Zeit für entspannte Gespräche und weiteres Kennenlernen und auch hier wurde wieder gemeinsam getanzt. Bis zum Ende gab es eine lange Schlange am Siebdruckstand.

