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Kinder sind endlich angekommen!

Am Montag, dem 4. April 2022, um 8:55 Uhr sind die 10 Kinder von Frau A.M. endlich in Berlin gelandet und konnten als Familie gemeinsam in ihre Wohnung fahren. 9 jahre hat Frau A.M. darum gekämpft wieder mit ihren Kindern zusammenleben zu können und trotz aller Widrigkeiten, nicht aufgegeben.

Vor fast einem Jahr, im Mai 2021, haben wir den ersten Spendenaufruf für die Familienzusammenführung von Frau A.M. (im Barnim), und ihren Kindern (in Kenia) über unsere Verteiler geschickt. Es sind Spendengelder eingegangen (4450,00 €) Sachspenden und Hilfsangebote, was sehr erfreulich war. Auf Frau M.s Recherche hin, haben wir die seltene Chance genutzt und eine bezahlbare Wohnung im Grünen Weg in direkter Nachbarschaft zu A.s Wohnung angemietet, damit die Familie wenigstens etwas mehr Platz hat. Es hieß, nachdem die rechtliche Lage geklärt war, täglich könnte von der Botschaft der Anruf kommen und die Visa erteilt werden und dann solle es schnell gehen. Wir sind nicht davon ausgegangen dass es so lange dauern würde, es waren nun nochmal 11 Monate. Das Geld, das ursprünglich für die Tickets und die Visa gedacht war, ist nun weitgehend für die Miete verbraucht worden. Glücklicherweise hat ja die Barnimer Bürgerstiftung im Dezember 2021 auch einen Spendenaufruf gestartet, über den dann das Geld für die Tickets zusammen gekommen ist!

Ob die Familienzusammenführung wirklich gelingt blieb bis zum Schluß spannend:
Eigentlich hätte die Familie schon zwei Monate früher ankommen sollen. Die Pässe, die Visa und die Flugtickets waren da, die Kinder rechtzeitig am Flughafen. Bei der Kontrolle der Visa allerdings zweifelte der deutsche Beamte an der Identität der jüngsten Tochter und ließ sie nicht ausreisen. Nach telefonischer Rücksprache mit der ältesten Tochter, einer Unterstützerin und der Mutter wurde entschieden, dass acht Kinder fliegen und zwei Kinder zurückbleiben sollten, um das Visa zu erneuern. Als sie dann aber durch den Check-in waren, wurden sie nicht mehr ins Flugzeug gelassen, so dass alle 10 Kinder ihre Flüge verpassten. Das war ein großer Schock für alle Beteiligten und alles begann von vorn.

Die Kinder mussten sich bei der Botschaft um neue Visa kümmern neu und mit aktuellen Fotos versehen lassen. Verhandlungen mit der Fluggesellschaft wurden geführt, die sich aber lediglich bereit erklärte, ein Sechstel der Flugkosten zu erstatten. Da hatte die Sozialarbeiterin von der Beratungsstelle in Bernau, die Frau A.M. schon viele Jahre unterstützt, die Idee sich an eine evangelische Gemeinde in Nairobi zu wenden und um Unterstützung zu bitten. In den Gesprächen stellte sich heraus, dass diese auch mit der „Hoffnungsthaler Stiftung Lobetal“, ihrem Arbeitgeber, eng verbunden ist. Die Hilfe folgte prompt: Ein ehemaliger Pfarrer der Gemeinde, nahm sofort Kontakt mit der Familie auf, unterstützte sie bei der Botschaft, verhandelte nochmal mit der Fluggesellschaft und konnte erreichen, dass Ersatztickets bereitgestellt wurden. Außerdem begleitete er die Kinder bis nach Berlin. Die Kinder waren nach ihren Erlebnissen beim ersten Versuch sehr entmutigt und hatten große Angst, noch einmal so eine Erfahrung machen zu müssen. Dank seiner Hilfe waren die Flüge ohne Komplikationen möglich. Auch das war nur durchführbar, weil wir mit Ihrer Hilfe die Reisekosten übernehmen konnten und hier die Wohnung angemietet zur Verfügung stand, die Frau A.M. liebevoll vorbereitet hat.

Am Montagnachmittag gab es ein „offizielles“ Zusammentreffen mit großer Freude und vielen Danksagungen.
Wir danken nochmal ganz herzlich allen Unterstützer*innen im Namen von Frau A.M. und ihren Kindern !
Doch auch jetzt ist noch viel zu tun: Schule, Deutschkurse, Ausbildungsplätze müssen gefunden werden, Arztbesuche organisiert und begleitet werden, die Kinder in das für sie fremde Land hinein wachsen, Freunde finden und vieles mehr…. Es gilt auch eine größere Wohnung oder ein kleines Haus zu finden, in dem Alle zusammen leben können und sie nicht erst zwei Aufgänge und 4 Treppen zurücklegen müssen um zusammen zu sein, zumal ein Sohn auch im Rollstuhl sitzt. Für Vieles wird es noch Unterstützung brauchen !

Eure Unterstützungsangebote bitte an: < refugees-welcome@so36.net>

Initiative „Barnim für Alle“