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Kundgebung vor der Ausländerbehörde Eberswalde am 01.11.2022 um 16:00

Die Initiative „Barnim für alle“, in der sich Barnimer Geflüchtete gemeinsam organisieren, kündigt für kommenden Dienstag eine Kundgebung vor der Ausländerbehörde des Landkreis Barnim in Eberswalde an. Anlass sind die Isolation der Geflüchteten in meist sehr abgelegenen Heimen und die sogenannten „Duldungen“, die den Betroffenen den Zugang zu Sprachkursen, Arbeit und Wohnungsmarkt fast unmöglich machen, in vielen Fällen gehen sie sogar mit Arbeitsverbot und Leistungskürzungen einher.„Dienstags ist der Tag, an dem alle Menschen mit Duldung und Gestattung ihre Ausweise verlängern müssen, deshalb demonstrieren wir am Dienstag“, erklärt Ahmed Rahama. „Die Kundgebungen sind für uns sehr wichtig, um zu zeigen, dass die Geflüchteten im Barnim alles mitbekommen, was die Mitarbeiter*innen in dieser Behörde tun.“, heißt es dazu im Aufruf der Gruppe.

Ein weiterer Anlass sind Abschiebungen, die bundesweit in diesem Jahr sehr häufig stattfinden, zuletzt am vergangenen Dienstag eine Sammelabschiebung nach Kenia, bei der einige der Betroffenen direkt bei Terminen bei Ausländerbehörden verhaftet wurden. Sie wurden von der Polizei zur kenianischen Botschaft gebracht, die Ausreisepapiere ausstellte, und dann direkt per Abschiebe-Charterflug nach Kenia abgeschoben. „Soweit wir bisher wissen, war diesmal niemand aus dem Barnim betroffen. Wir möchten aber wissen, welche Abschiebungen die Barnimer Behörde in diesem Jahr schon zu verantworten hat und welche noch geplant sind!“, fordert Fiona Kisoso.

Die Forderungen der Kundgebung an die Ausländerbehörde sind: Keine Abschiebungen zu unterstützen oder zu organisieren, keine Duldungen, vor allem keine Arbeitsverbote und „Duldung light“, zu erteilen, und die Geflüchteten nicht rassistisch zu behandeln.

Zu den Bedingungen in den Barnimer Heimen berichtete „Barnim für alle“ letztes Wochenende in den sozialen Medien mit einem Bericht vom Heim Joachimsthal (s.u.), Fotos und einem kleinen Video. Der Weg entlang einer Straße, ohne Beleuchtung und durch den Wald, der vom Bahnhof zum Heim 30 Minuten dauert, wird in dem Video eindrücklich gezeigt. Frühere Berichte, u.a. von den Bedingungen im Heim Basdorf, wurden auch von Medien aufgegriffen, u.a. die MOZ berichtete.

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